Schäffler

Autor: Prof. Dr. Reinhold Reith

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die Bezeichnung Schäffler (Scheffler) kommt von der Schaffen (schaffe, schapf, scheff), womit in oberdeutscher Mundart ein Schöpfgefäß oder ein Getreidemaß bezeichnet wurde (Maße und Gewichte). Die Schäffler fertigten Wannen, Zuber, Bütten, Holz- und Braugeschirr sowie Wein-, Bier- und Packfässer aus weichem und aus hartem Holz. Die Ordnung der Schäffler von 1565 unterschied zwischen Großwirkern und Kleinwirkern. Gemeinsam mit den Wagnern und den Drechslern gehörten sie seit 1368 einer Zunft an. Mit 57 Meistern zu Beginn des 17. Jahrhunderts gehörten die Schäffler, die überwiegend für Nahrungsmittelhandwerke, besonders die Bierbrauer (Brauwesen) arbeiteten, zu den bedeutendsten Handwerken der Stadt. Während des Dreißigjährigen Krieges ging ihre Zahl zurück. 1830 gab es noch 37 Meister.
  • Schäfflergässchen (Historische Bezeichnung, Lechviertel, Amtlicher Stadtplan K 9), benannt nach ehemaligen Gewerbestätten der Augsburger Schäffler in den Anwesen Lit. A 349-351.

Literatur:

Christoph J. Haid, Historische Nachweise über die ursprüngliche Benennung aller Straßen, Plätze, […] etc. in der Kreis-Hauptstadt Augsburg, 1833, 96 f.

Spaziergänge durch Augsburg mit geschichtlicher Unterhaltung, 1895, 14.