Ellenbog

Ulrich, * um 1435 Feldkirch, † 19.1.1499 Memmingen, Arzt

Autor: Ute Ecker-Offenhäußer

Stand/Quelle/Datum: 12.1.2012

  • Medizinstudium in Wien, Heidelberg und Pavia. 1464-1470 Stadtarzt in Memmingen, bevor er in die Dienste des Augsburger Bischofs und des Domkapitels trat. Lehrte 1472/73 als einer der ersten Mediziner an der neugegründeten Universität Ingolstadt. Zog um 1478 nach Biberach/Riss, wo sein Sohn Nikolaus geboren wurde. 1482 wieder Stadtarzt in Memmingen, daneben Leibarzt von Erzherzog Siegmund von Tirol. Verfasste vorwiegend lateinische, für breitere Kreise, aber auch deutschsprachige balneologische und pharmakotherapeutische Abhandlungen, Pestschriften, Gesundheitsregimina und Konsilien. Nur wenige seiner Werke erschienen im Druck, darunter die wohl früheste gewerbehygienische Schrift ’Von den Gifftigen Besen Tempffen und Reuchen’ (Augsburg, 1473).

Literatur:

Anton Breher, Der Memminger Stadtarzt Ulrich Ellenbog und seine Pestschriften, 1942

Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon 2, 21980, 495-501

Georg Schnitzlein, Der Codex Vadiana 429 und Ulrich Ellenbog, Diss. TH München 1984

Gelehrtes Schwaben, 1990, 35 f.

Frank Fürbeth, Die Büchersammlung des Memminger Arztes Ulrich Ellenbog, in: Scrinium Berolinense 1 (2000), 541-555

Hans Schimpf-Reinhardt, 'Wider die Pestilenz'. Pestbüchlein des 15. Jahrhunderts, in: Schwabenspiegel 2 (2003), 871-884.

Ulrich Ellenbog: Von den gifftigen besen Tempffen und Reuchen, 1473