Engelbrecht

Martin, * 16.9.1684 Augsburg, † 18.1.1756 Augsburg, Kupferstecher, Kunstverleger

Autoren: Dr. Rolf Biedermann †, Dr. Gode Krämer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Sohn des Farbenhändlers Johann Engelbrecht. Ausbildung in Augsburg bei Gabriel Ehinger. Ging 1708 mit seinem Bruder Christian (* 1672, † 1735 Augsburg) nach Berlin. Trat 1711 in den von Johann Andreas Pfeffel und seinem Bruder Christian gegründeten Kunstverlag (Schlosser’sche Buchhandlung) ein. Erwarb 1719 zum Schutz seiner Verlagsarbeiten ein kaiserliches Privileg, das 1729 und 1739 erneuert wurde. Führte nach dem Tod des Bruders und Pfeffels († 1748) den Verlag allein weiter. Seit 1743 Ratsmitglied. Unter den Kupferstichen seiner Werkstatt sind Stadtansichten, Ornamentstiche, allegorische und religiöse Darstellungen sowie Bildnisse hervorzuheben. Besonders gefragt waren seine ’illuminierten Lackier- und Ausschneidebilder’. Größtes und vielseitigstes Angebot an volkstümlicher Graphik in Augsburg (nach Schott über 4500 Nummern).

Literatur:

Paul von Stetten, Kunst-, Gewerb- und Handwerksgeschichte der Reichs-Stadt Augsburg, 1779 1, 399

Georg K. Nagler, Neues allgemeines Künstlerlexikon 4, 21905, 325

Desiré Guilmard, Les maîtres ornamentistes, 1880, 437

Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler 10, 1914, 5

Katalog der Ornamentstich-Sammlung Berlin, 1894, 13

Friedrich Schott, Der Augsburger Kupferstecher und Kunstverleger Martin Engelbrecht und seine Nachfolger, 1924

Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997.

Martin Engelbrecht