Lech-Elektrizitätswerke AG

(LEW, Schaezlerstraße 3)

Autoren: Redaktion, Dr. Josef Mančal

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die LEW sind das Energieversorgungsunternehmen Bayerisch-Schwabens. Sie versorgen die Region mit Strom, bieten weitere Dienstleistungen im Energiesektor an und sind gemeinsam mit ihren Beteiligungsunternehmen in verwandten Branchen (z. B. Entsorgungswirtschaft, Telekommunikation) tätig. Die Gründung der LEW geht auf die Errichtung des Wasserkraftwerks Gersthofen zurück. Bauherrin war die ’Elektrizitäts-AG, vorm. W. Lahmeyer & Co.’, die 1898-1901 das Kraftwerk und den Lechkanal erstellte. Größter Stromabnehmer der ersten Jahre waren die Elektrolyseanlagen der benachbarten Farbenwerke Hoechst. Außerdem bestand ein Stromliefervertrag mit der Stadt Augsburg. Die LEW AG wurden 1903 mit Wirkung ab 1902 ins Handelsregister eingetragen. In den Folgejahren entstanden weitere Wasserkraftwerke am Lechkanal (Langweid, 1908; Meitingen, 1922) zur Versorgung der umliegenden Gemeinden mit Strom. 1926 überschritt die Stromabgabe die Marke von 100 Mio. kWh, 1949 waren es 500 Mio. kWh und 1965 wurden 2 Mrd. kWh erreicht. Parallel zu dieser Entwicklung wurde das Netz an die zunehmende Stromabgabe und Last angepaßt. Es entstanden neue Umspannwerke. Eine Ringverbindung auf Höchstspannungsebene wurde 1965 geschlossen, wodurch sich die Versorgungssicherheit weiter erhöhte. Weitere Wasserkraftwerke gingen ans LEW-Netz: z. B. Schwabmünchen (1956), Mittelstetten und Großaitingen (1971), Bobingen und Inningen (1981). Inzwischen werden neben der Wasserkraft auch andere regenerative Energiearten genutzt (Windenergie- und Photovoltaikanlage auf dem Wendelstein). Heute versorgen die LEW unmittelbar ein 8245 qkm großes Gebiet, in dem über 850.000 Menschen leben. Etwa 10 % des Stroms erzeugt das Unternehmen selbst in eigenen oder vertraglich gebundenen Kraftwerken, 90 % kommen aus dem Verbundnetz von der RWE Energie AG. Im Geschäftsjahr 1996/97 erwirtschafteten die LEW mit 1775 Mitarbeitern eine Bilanzsumme von 1853 Mio. DM und einen Bilanzgewinn von 93,5 Mio. DM. Die nutzbare Stromabgabe betrug 9167 Mio. kWh, die Netzhöchstlast von 1505 MW wurde am 14.1.1997 erreicht. Die LEW engagieren sich mit zahlreichen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften im Energiesektor, u. a. Elektrizitätswerk Landsberg GmbH (1969), Peißenberger Kraftwerksgesellschaft mbH (1970), Erdgas Schwaben GmbH (1974), Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (1977/78), Überlandwerk Krumbach GmbH (1978), Mittlere Donau Kraftwerke AG (1979), Wärmeversorgung Schwaben GmbH (1984). Außerdem sind sie an Firmen aus den Bereichen Umwelt und Telekommunikation beteiligt, z. B. Schwäbische Entsorgungsgesellschaft mbH der STEAG und LEW, SRU Recycling und Umwelttechnik GmbH oder LEWTelNet GmbH. Ein weiteres Geschäftsfeld ist der Betrieb von Bergbahnen (u. a. Fellhorn, Nebelhorn, Wendelstein, Hochschwarzeck).

Literatur:

Das Buch mit alten Firmen der Stadt Augsburg, 1962, 50

Alte Firmen der Stadt und der Wirtschaftsregion Augsburg, 1993, 182-185

Geschäftsbericht.