Schneider

Eulogius, * 20.10.1756 Wipfeld/Main, † 1.4.1794 Paris, katholischer Theologe, Jakobiner

Autor: Dr. Gerhard Hetzer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Jesuitenschüler, 1777 Eintritt ins Bamberger Franziskanerkloster. Nach Priesterweihe 1784 ’Lector philosophiae’ im Augsburger Konvent der Franziskaner zum Heiligen Grab, wo er sich auch als Übersetzer und anakreontischer Lyriker betätigte. Mit seiner ’Toleranzpredigt’ vom 25.11.1785 geriet er in den Mittelpunkt der Kritik dogmatischer Kräfte beider Konfessionen; die literarische Kesselschlacht gegen ihn führte zu seinem Weggang aus Augsburg; 1786-1789 Hofprediger in Stuttgart auf Empfehlung von Weihbischof Ungelter von Deisenhausen. 1789-1791 Professor an der Universität Bonn, wo er den Orden verließ. Frühzeitig Anhänger der Französischen Revolution, siedelte nach Straßburg über, dort Vikar des konstitutionellen Bischofs. 1793 Apologet des Vernunft-Kultes; Vertreter des ’terreur’ im Elsass. Auf Betreiben des Nationalkonvents verhaftet, in Paris verurteilt und hingerichtet. Seine Witwe heiratete Johann Friedrich Cotta.

Literatur:

Andreas Sebastian Stumpf, Eulogius Schneiders Leben und Schicksale im Vaterland, 1792

ND 1978

Allgemeine deutsche Biographie 32, 1891 103-108

F. Wencker-Wildberg, Eulogius Schneider, in: Ins Land der Franken fahren 11 (1967/68), 23-33

Carl Amery / L. Meister, Eulogius Schneider, in: Szenerien des Rokoko, 1969, 272-285

Karl Heinz Mistele, Eulogius Schneider, in: Fränkische Lebensbilder 5 (1973), 207-218

Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache 10, 1991, 332 f.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 9, 1995, 547-551.

Eulogius Schneider