Archiv des Bistums Augsburg

(Hafnerberg 2)

Autoren: Dr. Stefan Miedaner †, Redaktion

Stand/Quelle/Datum: 10.3.2011

  • Seit der Säkularisation befindet sich das Archiv des Hochstifts und Domkapitels Augsburg in staatlichem Besitz und bildet heute einen zentralen Bestand des Staatsarchivs Augsburg; die Akten von Offizialat, Generalvikariat, des allgemeinen Geistlichen Rats sowie die v. a. auf Pfarreien bezogenen Ordinariatsakten verblieben beim Bistum. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb sich Placidus Braun, O.S.B., Verdienste um den Aufbau des Ordinariatsarchivs. Ihm ist es u. a. zu danken, dass das Archiv des Bistums Augsburgheute einen wertvollen Bestand an Handschriften besitzt, darunter liturgische und theologische Handschriften des 9. bis 12. Jahrhunderts sowie Handschriften bekannter Humanisten und Schreibmeister wie Veit Bild und Leonhard Wagner. 1944 starke Kriegsverluste unter den nicht ausgelagerten Akten. 1955 Abschluss des Wiederaufbaus des Archivgebäudes an der Kornhausgasse und Rückholung der ausgelagerten Bestände. 1977 neues Domizil im Johann-Michael-Sailer-Haus mit erhöhter Aufnahmekapazität. Namensänderung von Ordinariatsarchiv in Archiv des Bistums Augsburg. In den letzten Jahren stand die Zentralisierung der Pfarr- und Dekanatsarchive sowie der Kirchenbücher der Diözese im Vordergrund. Das Archiv des Bistums Augsburg ist damit zu einem überregionalen Archiv geworden, zuständig für das in der Circumscriptionsbulle von 1821 festgeschriebene Bistum. Lesesaal mit 21 Arbeitsplätzen, Dienstbibliothek mit ca. 10.000 Bänden.

Literatur:

Benedikt Kraft, Die Handschriften der bischöflichen Ordinariatsbibliothek in Augsburg, 1934

Führer durch die Bistumsarchive der katholischen Kirche in Deutschland, 1991, 70-73

Aus 12. Jahrhunderten Augsburger Bistumsgeschichte, 1993

Stefan Miedaner, Das Archiv des Bistums Augsburg, in: Der Archivar 3 (1993), 405-407.