Schroter

(Sartor, Sroter), Patrizierfamilie

Autor: Dr. Peter Geffcken

Stand/Quelle/Datum: 02.09.2010

  • 1246-1383 in Augsburg nachweisbar. Ein Zusammenhang mit der gleichnamigen Donauwörther Patrizierfamilie kann aufgrund unterschiedlicher Wappen ausgeschlossen werden. Der markante Leitname der Familie und die enge Verwandtschaft mit den früh als Goldschmiede bezeugten Holle sind vielleicht ein Indiz für einen Zusammenhang mit dem im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts bezeugten ’Livpoldus monetarius’ und Zugehörigkeit zur Münzerhausgenossenschaft. Schon Liupold (I, † nach 14.1.1286) ist als bedeutende Persönlichkeit und Ratsherr nachweisbar. Ab 1263 zeugt neben ihm sein Sohn Liupold (II, † nach 1286), der 1281 ebenfalls als Ratsherr bezeichnet wird. Bei dem 1296 zum Stadtpfleger gewählten Liupold muss es sich schon um den Enkel Liupold (III, † 1309/18) handeln, der 1301 mit seinen jüngeren Brüdern Heinrich († nach 1327) und Hermann († 1324) urkundet. Nach dem Aufstand der Stolzhirsch musste Liupold 1303 mit seinen Schwägern Johann (II) und Sibot (II) Schongauer für zehn Jahre auf Wahl in den Rat und hochrangige Ämter verzichten. In der Folge trat sein Bruder Heinrich politisch stärker hervor. 1313 wurde er zum Stadtpfleger gewählt. In den 1340er Jahren schieden die Schroter aus dem Patriziat aus. Liupolds Sohn Liupold (IV, † nach 1356) wanderte vor 1341 nach Ulm ab. In Augsburg ist danach nur noch Hermanns ältester Sohn Johann Schroter († 1383/86?) nachweisbar, der als Chorherr und später als Pfarrer bei St. Moritz wirkte.

Literatur:

Eduard Zimmermann, Augsburger Zeichen und Wappen, 1970, 3373

K. Sieber, Die Anfänge des Augsburger Patriziats bis zum Stolzhirsch-Aufstand, Zulassungsarbeit München 1968, 61-63

Fritz Peter Geffcken, Soziale Schichtung in Augsburg 1396-1521, 1995, München Diss. 1983, Anh. 221-224.