Spinnerei und Weberei Pfersee

(SPA)

Autor: Dr. Michaela Schmölz-Häberlein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Ab 1856 errichteten Johann Krauß und sein Sohn Robert eine Spinnerei und Weberei an der Augsburger Straße in Pfersee, die bereits nach drei Jahren 500 Arbeiter beschäftigte. Zweigbetriebe befanden sich in Ay und Gerlenhofen. Nach 1866 Angliederung der 1858 gegründeten Baumwollweberei Zöschlingsweiler bei Dillingen. 1881 Umbenennung in ’Spinnerei und Buntweberei Pfersee AG’. Bis 1885 wurden bunte Baumwollgewebe, dann rohe Gewebe für Bleich-, Farb- und Druckzwecke, Kattune, Kretonnes, Flanelle, Damaste etc. produziert; eine Spezialität waren Gewebe für technische Zwecke. 1894 Anschluss an das Streckennetz der Augsburger Localbahn; im gleichen Jahr wurde der unrentable Produktionszweig Buntweberei aufgegeben. 1903 gehörte Walter Rathenau, der spätere Außenminister in der Weimarer Republik, dem Vorstand der SPA an. Seit 1921 war die nunmehrige Spinnerei und Weberei Pfersee Teil der Kolbermoor Union AG. 1930 betrug das Aktienkapital 3,2 Mio. RM. Dem Werk angegliedert waren eine Unterstützungs- und Pensionskasse, eine Arbeitersparkasse sowie 266 Werkswohnungen. 1992 ging das Unternehmen in Konkurs.

Literatur:

Das Buch mit alten Firmen der Stadt Augsburg, 1962, 56

Nicht Stadt nicht Dorf, 1994, 3 f., 59

Renate Weggel, Pfersee, 1995, 22-27, 162-166.