Basteien

Autor: Dr. Josef Mančal

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Bereits 1519 entstand mit dem Backofenwall zwischen Wertachbrucker- und Fischertor eine voll ausgemauerte Bastei, d.h. ein künstlich aufgeschütteter, vorspringender Wall. Aufgrund eines im gleichen Jahr vorgelegten Gutachtens Nürnberger Festungsbauingenieure baute die Stadt besonders 1538-1553 die Stadtbefestigung mit Basteien aus: 1542 Eserwall und Jakoberwall, 1543 Oblatterwall, 1544 Göggingerwall, 1545 Roter Torwall, 1551 Judenwall. Die zunächst meist einfachen Rundbasteien wurden nach 1560 durch Mauern eingefasst. Ausbau- und Verbesserungsarbeiten 1605-1625 durch Elias Holl. 1675/76 Abtragung und Neubau der zwischen Klinkertor und Judenwall gelegenen, 1428 angelegten Bastei Blaue Kappe (1703 durch die Franzosen zerstört). Nach der Einnahme Augsburgs durch Bayern (1704) im Spanischen Erbfolgekrieg wurden Gögginger- und Judenwall geschleift. Nochmaliger Ausbau 1732-1745. Nach Aufhebung der Festungseigenschaft wurden die meisten Basteien geschleift.

Literatur:

Jürgen Kraus, Das Militärwesen der Reichsstadt Augsburg, 1980, 355 f.

Hermann Kießling / Ulrich Lohrmann, Türme, Tore, Bastionen, 1987, bes. 22-24.