Deutschnationale Volkspartei

(DNVP)

Autor: Dr. Gerhard Hetzer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Stand als nationale Rechtspartei in tendenzieller Anknüpfung an den Nationalliberalismus des Kaiserreichs und an die Vaterlandspartei von 1917 den Verfassungs- und Regierungsformen der Weimarer Republik distanziert bis feindlich gegenüber; bevorzugte Partei der kaisertreuen Legitimisten. Entstand in Augsburg 1924 aus dem Reservoir der 1920 gegründeten Bayerischen Mittelpartei. Hatte gewissen Rückhalt im evangelischen Stadtbürgertum und enge Verbindungen zum Stahlhelm und anderen Wehr- und militärischen Traditionsverbänden sowie zum Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband, einer der wichtigsten Angestelltenorganisationen. Die Parteiorganisation war nur schwach entwickelt. Trotz Zusammenarbeit mit der NSDAP bei der Durchsetzung der neuen Politik und der Ausschaltung politischer Gegner im Frühjahr 1933, seit Ende Juni 1933 schrittweise entmachtet (Haussuchungen, Verweigerung des Fraktionsstatus im Stadtrat). Auflösung der Partei im August 1933. Der Stahlhelm wurde z. T. in die SA eingegliedert, der selbstständig verbliebene Teil im November 1935 aufgelöst. Wichtigere Politiker in Augsburg: F. Schott, August Pfaff, T. Kast. Stadtratsmandate: 1924: 4; 1929: 3; April 1933: 2.

Literatur: