Hugenotten

Autor: Christian Schwab

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Trotz anderslautender Annahmen spielte Augsburg als Zufluchtsort für vertriebene Hugenotten keine Rolle. 1699 lehnte die lutherische Fraktion des Rats eine Bitte des Nürnberger Rats um Aufnahme französischer Glaubensflüchtlinge unter Hinweis auf das diffizile paritätische Verfassungssystem (Parität) der Stadt ab. Die wenigen im 18. Jahrhundert in Augsburg lebenden Hugenotten gehörten der lutherischen Kirchengemeinde an, z. B. François Etienne Anezin und Peter Laire. Letzterer besaß in den 1740/50er Jahren Augsburgs größte Textilgroßhandlung und stiftete 1759 für die Barfüßerkirche ein schmiedeeisernes Gitter.

Literatur:

Hans Schneider / Josef Bellot, Hugenotten-Häuser in der Meringerau?, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 76 (1982), 162-182

Peter Fassl, Konfession, Wirtschaft und Politik. Augsburg 1750-1850, 1988, 70

Etienne François, Die unsichtbare Grenze, 1991, 58 f.

Johannes E. Bischoff, Lexikon deutscher Hugenotten-Orte, 1994, 55, 195.