Schmieher

Peter (Schmiecher, Schmier, Schmiher, Smieher, Smiher), 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, Dichter

Autor: Dr. Elisabeth Wunderle

Stand/Quelle/Datum: 9.2.2011

  • Sehr wahrscheinlich identisch mit dem Schmieher, der 1424-1430 in den Augsburger Steuerbüchern als ’praeceptor’ (Lehrer) nachgewiesen ist. Er war verheiratet und hatte die Schule einer Witwe ’Kaishaymerin’ übernommen. Sein Name ist vielleicht von dem Ort Schmiechen bei Augsburg abgeleitet. Von Schmieher sind sechs Reimpaargedichte überliefert. Bei ’Die Nonne im Bade’ und ’Der Student von Prag’ handelt es sich um Schwankmäre. In der ’Wolfsklage’ klagt der Wolf darüber, dass er wegen seines Verhaltens von allen gehasst wird, und vergleicht dabei sein Verhalten mit dem verschiedener Stände und Gruppen. Im ’Würfelspiel’ wird vor den Gefahren dieses Spiels gewarnt. Der ’Neidhart’ ist die Personifikation des Neides, dessen Wirken seit Adam und Eva skizziert wird. In dem Gedicht ’Von der Kuh’ werden Vorzüge und Nutzen dieses Tieres gepriesen. Zwei seiner Gedichte sind auch im 'Augsburger Liederbuch' überliefert.

Literatur:

John E. Tailby, Der Reimpaardichter Peter Schmieher, 1978

Hanns Fischer, Studien zur deutschen Märendichtung, 21983, 171-174, 394 f.

Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon 8, 21992, 762-769

Albrecht Classen, Deutsche Liederbücher des 15. und 16. Jahrhunderts, 2001, 65 f.