Welsch

Georg Hieronymus, * 28.10.1624 Augsburg, † 11.11.1677 Augsburg, Arzt, Polyhistor

Autor: Dr. Alfons Link

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Sein Vater entstammte einer protestantischen Nördlinger Apothekerfamilie, seine Mutter war aus Augsburg gebürtig. Nach dem Gymnasium bei St. Anna und Anna-Kolleg Studium der Philologie, Philosophie und Medizin in Tübingen, Straßburg und Padua. Studienreise durch Mittelitalien bis Rom. Eine schwere Erkrankung verhinderte die Promotion (Medizin) in Straßburg. 1649 Rückkehr nach Augsburg, wurde wegen fehlenden Doktortitels nicht in das Collegium Medicum aufgenommen. Eine geregelte Arzttätigkeit war durch seine chronisch gewordene Krankheit unmöglich. Lebte bei seinem älteren Bruder. Seine Schwester heiratete Lukas Schröck d. Ä. Seine Bedeutung liegt in seiner wissenschaftlichen Leistung: Stellte eigene medizinische Forschungen an und sammelte solche von Kollegen; veröffentlichte die Ergebnisse in den 'Ephemeriden', dem Organ der Deutschen Akademie der Naturforscher, deren Mitglied er seit 1676 war. Philosophisch geschult und sprachkundig studierte er griechische und arabische Texte; Veröffentlichungen über Avicenna und Ruznam Naurus.

Literatur:

Lukas Schröck, Memoria Welschiana, 1678

Johann Heinrich Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschaften und Künste 54, 1747, 1596-1603

Bibliotheca Augustana 9, 1792, 110-180

Alfons Link, Das Somnium Vindiciani des Georg Hieronymus Welsch, Diss. München 1955.

Georg Welsch: Commentarius in Ruzname Naurus, 1676